Herstellung

Kultivierung der Olivenbäume

Abgesehen von der Herstellungs­methode sind die geo­graphische Lage und die verschiedenen Arten von Oliven­bäumen für den individuellen Geschmack eines Olivenöls verantwortlich. Das Valle di Loreto liegt im Süden der Toskana und ist ein traditionelles Oliven­anbau­gebiet. Es finden sich hier vor allem drei Olivenbaum­sorten: Anerino und Corgiano, die schwarze Früchte tragen und Lastrelino, deren Früchte bunt sind.
Geschmacklich gilt das Olivenöl aus dem Norden Italiens in Fach­kreisen als abgerundeter und ausgewogener als das aus südlicheren Gegenden. Charakteristisch für das Öl aus unserer Region ist der kräftige und intensive Geschmack. Es unter­scheidet sich damit von dem Öl, das in Küsten­nähe gewonnen wird und vom ligurischen. Die Region um das Valle di Loreto war bereits zu Zeiten der Etrusker für ausgezeichnetes Olivenöl bekannt. Dies hängt mit dem aus der langen Tradition gewonnenen Fach­wissen in der Herstellung sowie mit der Boden­beschaffen­heit und dem Klima zusammen.

Olivenbaum in der Morgendämmerung

Die nördliche Lage bringt allerdings auch Probleme mit sich. Während die Pflege durch das Schneiden der Bäume aufwendiger ist, liefert ein Oliven­baum in der Toskana einen deutlich niedrigeren Ertrag als in südlicheren Lagen. In Süd­italien gibt es Regionen, wo Erträge über 20 Kilo­gramm pro Baum erzielt werden, während es hier in normalen Jahren lediglich zwischen 1 und 2 Kilo­gramm Olivenöl sind.

Biologischer Anbau

Die Hänge des Loreto-Tals liegen auf einer besonders vorteil­haften Höhe, wo die Oliven­fliege keine Gefahr darstellt und die Bäume deshalb nicht gespritzt werden müssen. Dank der Verwendung von Natur­dünger kommt unser Tal in den Genuss von Beihilfen der Europäischen Union, die Anreize bieten möchte für die Umstellung von intensiver auf extensive Land­wirtschaft.

Pause während der Olivenernte

Die Ernte der Oliven

Geerntet wird im Valle di Loreto im November und Dezember. Dabei werden die Früchte von Hand gepflückt, was zwar sehr zeit­aufwendig ist, jedoch eine Gewinnung zum optimalen Zeit­punkt erlaubt, bevor die Oliven über­reif sind und von selber ins Netz fallen oder maschinell geerntet werden können. Für die Qualität des gewonnenen Öls ist der Ernte­zeitpunkt sehr entscheidend, da junge Früchte ein qualitativ hoch­stehenderes Olivenöl ergeben.
Darüber hinaus stellt die Ernte von Hand jedoch auch sicher, dass die Früchte nicht beschädigt werden oder auf dem feuchten Boden liegen bleiben, bevor sie eingesammelt werden. Beides kann zu Fäulnis oder Fermen­tierung führen, was dem Geschmack und der Qualität des Olivenöls abträglich ist.

Pressung und weitere Handhabung

Nach der Ernte müssen die Oliven so schnell wie möglich gepresst werden. In der Ölmühle werden sie zuerst gesäubert und dann zerkleinert. Dabei werden sie zu einer Masse verarbeitet, die ausgepresst wird. Diese Pressung ist einer der wichtigsten Vorgänge bei der Herstellung von Olivenöl, denn hiervon hängen Qualität und ernährungs­technische Eigen­schaften ent­scheidend ab. Echtes Olivenöl «Extra Vergine» wie das unsrige darf nur kalt und mittels mechanischer Verfahren gepresst werden. Durch Erhitzen beim Auspressen wird zwar die Ausbeute vergrössert, doch gingen dabei sämtliche guten Eigen­schaften verloren. Ähnliches gilt für mehr­maliges Aus­pressen. Bei uns erhalten Sie nur die sogenannt «erste Pressung».
Diese Ernte- und Herstellungs­methoden stellen sicher, dass der Anteil an freien Fett­säuren weit unter der Ober­grenze von 1% liegt, die für Olivenöl der Qualität «Extra Vergine» vor­geschrieben ist.
Während wie nach der Herstellung fügen wir keiner­lei Zusatz- oder Konservierungs­stoffe bei. Die Trennung von Frucht­wasser und Öl erfolgt in einer Zentrifuge. Anschliessend wartet man, bis sich der Ölschlamm gesetzt hat, und entfernt diesen durch mehrmaliges Umfüllen.

Das Öl wird transportiert

Um den natürlichen Geschmack des Olivenöls zu erhalten, verzichten wir auch auf das Filtern, was an der natur­trüben Färbung zu erkennen ist. Dadurch setzt sich in den ersten Monaten nach dem Pressen nochmals Satz ab, der durch nochmaliges Umgiessen vor dem Abfüllen entfernt wird.
Durch das Absetzen der Schwebe­stoffe verändert sich die Farbe des Olivenöls im Laufe der Zeit. Durch den Transport und die steigenden Temperaturen im Frühling und Sommer kann sich deshalb nochmals etwas Satz bilden. Diese Veränderungen sind Beweis für die absolute Natur­belassenheit eines Öls, das nicht nur ausser­gewöhn­lich schmeckt, sondern auch äusserst gesund ist.

↑ Zum Seitenanfang